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Besondere Unterrichtsprojekte zur religiösen Bildung

Konfessioneller Religionsunterricht in kooperativer Form (KokoRU)

KoKoRU ist nicht nur eine aus der demografischen Not heraus geborene Organisationsform des RU, sondern eine Möglichkeit, für die Schülerinnen und Schülern das Christentum in seinen konfessionellen Ausprägungen zur Geltung kommen zu lassen. Das jeweils Gemeinsame, aber auch das Besondere der eigenen und anderen Konfession und Religion wird erfahren. 

Im Januar 2019 hatten das Bistum Dresden Meißen und die evangelische Landeskirche dazu ein Positionspapier vorgestellt und Modellversuche an drei bis vier Standorten angekündigt. Eine erste Vereinbarung diesbezüglich hatten beide Seiten bereits 2002 unterzeichnet. Mit Beginn des Schuljahres 2021/22 startete zunächst an einem sächsischen Gymnasium in der Jahrgangsstufe 7 der Modellversuch für die konfessionell-kooperative Form des Religionsunterrichts.  Inzwischen werden am Christian-Weise-Gymnasium in Zittau die Jahrgangsstufen 7 bis 10 in den Fächern evangelische bzw. katholische Religion nicht in getrennten Gruppen unterrichtet. Der Unterricht findet gemeinsam auf der Grundlage eines schulinternen Lehrplans für beide Fächer statt. Die Lehrkräfte beider Konfessionen unterrichten als Team oder wechseln sich ab. Die erfolgreiche Evaluation bisher zeigt einen guten Verlauf des Modells der konfessionellen Kooperation im Religionsunterricht. 

Zum Schuljahr 2025/26 sind weitere drei Schulen für das Modellprojekt genehmigt worden. 

Dem Beispiel Zittaus folgend sind 

  • das Bertolt-Brecht-Gymnasium in Dresden,
  • die Grundschule Hirschfelde/Ostritz sowie
  • die Handrij-Zejler-Grundschule in Hoyerswerda

am Start.

Nunmehr wird also an je zwei Grundschulen sowie an zwei Gymnasien in konfessioneller Kooperation unterrichtet. Weitere Schulen könnten sich in Absprache mit den zu beteiligten Kirchen und Genehmigung des SMK anschließen.

KathReliOnline - Ein hybrides Unterrichtsangebot für Katholischen Religionsunterricht für die Jahrgänge 9 und 10 an Gymnasien

Nicht an jeder Schule in Sachsen kann katholischer Religionsunterricht angeboten werden. Der durch Verfassung und Schulgesetz geregelte schulische Religionsunterricht in Sachsen ist in ländlichen Gebieten in den letzten Jahren durch geringe Schülerzahlen und Lehrermangel immer wieder gefährdet gewesen. Insbesondere lassen sich Kleingruppen in der höheren Sekundarstufe I und Sekundarstufe II immer schwerer einrichten. 

Auf Grundlage der Erfahrungen der Thüringer Diaspora und des dort erfolgreichen Modellprojekts „KathReliOnline“ erachtet das SMK, in Abstimmung mit der Hauptabteilung Schule und Hochschulen im Bistum Dresden-Meißen, die Bereitstellung eines online gestützten Religionsunterrichts in Sachsen als sinnvoll. Dieser hybride Unterricht richtet sich an die Klassenstufen 9 und 10 an Gymnasien, für die kein entsprechendes schulisches Angebot bereitgestellt werden kann. 

Das SMK führt dieses Angebot im Schuljahr 2025/26 zunächst als Pilotprojekt für sächsische Gymnasien durch. Dabei sollte es sich um eine individuelle Lösung handeln, die sowohl mit den Schülerinnen und Schülern als auch mit den Eltern abgestimmt ist. In den Folgeschuljahren soll das Angebot in die Sekundarstufe II aufwachsen, um den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit der mündlichen Abiturprüfung zu ermöglichen.

Die Selbstlernphasen finden parallel zum regulären Ethik- bzw. evangelischen Religionsunterricht statt. Entsprechend der sächsischen Lehrpläne für das Fach Katholische Religion wird der Unterricht sowohl über Onlinephasen als auch mittels virtueller Präsenzphasen per Videokonferenz durchgeführt. Arbeitsergebnisse werden gemeinsam thematisiert, diskutiert, vertieft, präsentiert und bewertet. Die Verantwortung für die Teilnahme am Unterricht und die Benotung liegt bei der Lehrkraft, welche auch während der selbstständigen Arbeitsphase zu Onlinezeiten zur Verfügung steht. Somit ist die sächsische „KathReliOnline-Lehrerin“ Teil der virtuellen Lernumgebung. 

Eva Kaufner-Marx
Eva Kaufner-Marx leitet den hybriden Unterricht innerhalb des Pilotprojekts »KathReliOnline«  © privat

Die Lerngruppe für 2025/26 setzt sich aus allen sächsischen Standorten des Landesamtes für Schule und Bildung zusammen.

Anfragen sowie Anmeldungen (für 2026/27) können über die Schulleiterinnen und Schulleiter sächsischer Gymnasien, das LaSuB, das SMK und das Bistum erfolgen.

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