Schule mit dem Förderschwerpunkt Lernen
Sonderpädagogischer Förderbedarf
Die Schule mit dem Förderschwerpunkt Lernen wird von Schülerinnen und Schülern besucht, deren schulisches Lernen durch Beeinträchtigungen der kognitiven, sprachlichen, emotionalen und sozialen sowie ggf. der motorischen Fähigkeiten geprägt ist. Auswirkungen auf alle grundlegenden Entwicklungsbereiche sind die Folge. Deshalb benötigen die Schülerinnen und Schüler eine besondere Unterstützung, um die Schule erfolgreich abzuschließen.
Erziehung und Unterricht
Die Bildungsinhalte der Schule mit dem Förderschwerpunkt Lernen sind mit denen der Grund- und Oberschule abgestimmt, aber nicht mit ihnen identisch. Sie betonen in besonderer Weise die Persönlichkeitsentwicklung der Schülerinnen und Schüler. Im Unterricht werden Themen aus der Lebenswelt der Schülerin / des Schülers zum Lernanlass genommen. Dabei lernen die Schülerinnen und Schüler durch konkret-praktisches Handeln. Die Lehrerinnen und Lehrer unterstützen sie durch ein vielfältiges Angebot von Anschauungsmaterialien. Für erfolgreiches Lernen benötigen die Schülerinnen und Schüler klare und verlässliche Strukturen innerhalb des Schulalltags und jeder einzelnen Unterrichtsstunde. Dabei kommt einer ruhigen, freudvollen Lernatmosphäre mit einem ausgewogenen Wechsel von Anspannung und Entspannung, von Konzentrations- und Ruhephasen im Unterricht eine besondere Bedeutung zu.
Stundentafel
Der Förderschultyp umfasst die Klassenstufen 1 – 9. Der Unterricht erfolgt nach dem Lehrplan der Schulen mit dem Förderschwerpunkt Lernen. Ab der Klassenstufe 5 werden die Fächer Informatik und Englisch für alle Schülerinnen und Schüler unterrichtet. Ab Klassenstufe 7 wählen die Schülerinnen und Schüler zwischen den Fächern Musik und Kunst. Im einstündigen Wahlpflichtkurs werden den Schülerinnen und Schülern interessante Angebote (musisch-künstlerische, handwerklich-praktische, sportliche) gemacht. Ab Klassenstufe 8 können sie zwischen den Fächern Arbeitslehre und Hauswirtschaft wählen. Leistungsstarke Schülerinnen und Schüler haben die Möglichkeit, den Hauptschulabschluss bzw. einen dem Hauptschulabschluss gleichgestellten Bildungsstand zu erlangen. Dazu wird die Schulzeit um ein Jahr verlängert. Der Unterricht erfolgt für diese Schülerinnen / Schüler in den sogenannten H-Klassen ab Klassenstufe 8 nach dem Lehrplan für den Hauptschulbildungsgang der Oberschule.
Abschlüsse
Die Schülerinnen und Schüler erwerben den erfolgreichen Abschluss im Förderschwerpunkt Lernen, wenn am Ende der Klassenstufe 9 in allen Fächern mindestens die Note »ausreichend« erzielt wurde oder die Note »mangelhaft« entsprechend ausgeglichen werden kann.
Den Hauptschulabschluss erwerben Schülerinnen und Schüler am Ender der Klassenstufe H 10, wenn sie an der Prüfung zum Erwerb des Hauptschulabschlusses entsprechend der Regelungen der Oberschulen teilgenommen und die dort genannten weiteren Anforderungen erfüllt haben.
Den dem Hauptschulabschluss gleichgestellten Abschluss erwerben Schülerinnen und Schüler, wenn am Ende der Klassenstufe H 10 in allen Fächern mindestens die Note »ausreichend« erzielt wurde oder die Note »mangelhaft« entsprechend ausgeglichen werden kann.
Berufliche Orientierung und Übergang in die Arbeitswelt
Eine besondere Aufgabe der Schule mit dem Förderschwerpunkt Lernen ist die Vorbereitung der Schülerinnen und Schüler auf die Lebens- und Arbeitswelt. Insbesondere die Fächer Hauswirtschaft und Arbeitslehre führen die Schülerinnen und Schüler entsprechend ihrer individuellen Möglichkeiten zur Berufswahlreife. In den Betriebspraktika lernen die Schülerinnen und Schüler die Anforderungen der Arbeitswelt kennen. Der Prozess der Berufswahl kann durch Maßnahmen der Berufsvorbereitungsjahre fortgesetzt werden. Den Schülerinnen und Schülern stehen Wege zu einer Berufsausbildung offen. Dabei arbeiten Schülerinnen und Schüler, die Eltern, die Arbeitsverwaltung, das Berufsbildungswerk, die Fachdienste und Kostenträger eng zusammen.